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Andersen-Hüs lockt 10.000 Gäste

Eine langweilige Jahresversammlung kennen die Ostermooringer Friesen (Frasche Feriin for e Ååstermååre) nicht. Geselligkeit und Spaß stehen im Vordergrund. Gesprochen wird an diesem Abend ausschließlich Friesisch. Fast ist es wie im Theater, denn nach dem traditionellen Grünkohlessen sitzt der gesamte Vorstand auf der Bühne des Andersen-Hauses.

Ein Meister der Sprüche und Scherze ist der Vorsitzende, Hauke Friedrichsen. Er kokettiert als geübter Freizeit-Schauspieler mit seiner Wiederwahl, setzt eine Leidensmiene auf, um sich dann doch über die hundertprozentige Zustimmung aus dem Saal zu freuen. Natürlich werden auch seine Mitstreiter ohne Gegenstimmen im Amt bestätigt.

Friedrichsen versteht es, die Leute zu unterhalten, so dass gar nicht der Eindruck eines Rechenschaftsberichts entsteht. Locker steht der „Oberfriese“ in der Bütt, verteilt Komplimente, Lob und Dank in gezielten Dosierungen. Klarer Fall, der Verein, der das Andersen-Haus mit Leben erfüllt, funktioniert wie geschmiert.

Als Highlights summiert Friedrichsen die große Jubiläumsfeier, Herbstmarkt, „Ferteel Isen“ mit dem NDR, den Besuch des Europarats mit dem Frasche Rätj und den Besuch der Westfriesen auf. Aber auch Goldene Konfirmationen, Musik und Theater sowie Lesungen auf gehören zum Portfolio. Koordinator Volkert Petersen bestätigt erstaunliche Zahlen: So habe allein der Herbstmarkt 2.500 Besucher gelockt; für das gesamte Jahr werden geschätzte 10.000 Gäste verbucht. Es ist und bleibt eine Erfolgsgeschichte: bei 800 Mitgliedern und 120 Aktiven wird dafür viel getan.

Die einzelnen Gruppen stellen sich gut gelaunt vor: Da gibt es die Jöögedfloose mit Shu Shaan, einer pfiffigen Theater-Jugendformation, animiert durch Oke Ertzinger. Die Jungfriesinnen Jule, Ida und Isgaard präsentierten sich mutig dem Publikum „op frasch“ und ernteten Riesenbeifall.

Sehr erfolgreich ist der Frauenchor Frasche Loosche, der in Trachten auftritt, unter Dirigent Hans-Werner Jürgensen. Die Theatervorstellungen der „Frasch Klüüs“ sind ausverkauft, betont Ingrid Friedrichsen. Gut besucht ist der Stammtisch der Frasch Scheew, hier kommen bis zu 25 Friesen unter der Leitung von Julius Dohrn zusammen.

Unter der Leitung des Schriftführers Sönke Namanny entsteht Jahr um Jahr die friesische Vereins-Zeitschrift Mooringer Krädjer, die sich diesmal mit Spitznamen beschäftigt. Und auch die „Plattdüütschen“ haben stets ein ausverkauftes Haus. Hauke Friedrichsen: „Allein im Vorjahr hatten wir 1.500 Besucher.“

Interner Höhepunkt ist das „Helferfest“. Die 120 Ehrenamtlichen kommen dazu einmal im Jahr zusammen und feiern. Die Organisation der Konzerte obliegt Volkert Petersen. „Jedes Konzert hat einen Unterstützer aus dem Ort“, lobt der Vorsitzende das regionale Sponsoring. Das Sponsoring der Nospa verlängert sich automatisch. Wer sich verewigen will, kann das per Gravur in der Steinplatte im Andersen-Hüs tun: 250 Euro kostet der Risum-Lindholmer „Walk of Fame“.

Der neue Bürgermeister Hans Bruhn spricht erstmals auf „Frasch“ und bezeichnet das Andersen-Hüs als „hervorragende Werbung auch über den Ort Risum-Lindholm hinaus“. Heinrich Bahnsen, 2. Vorsitzender des Nordfriesischen Vereins, der Geschäftführer des Friesenrats, Jörgen Vilsmaier-Nissen, Hans-Otto Meier (Dagebüller Heimatverein) oder Greta Johannsen (Niebüller Friesenverein) loben die Arbeit des Vereins, besonders die Jugendarbeit.

Das Jahr 2019 werde wieder viel bieten, betont Koordinator und Veranstaltungsmanager Volkert Petersen, als er den brandneuen Flyer vorstellt. Wiedergewählt werden neben Hauke Friedrichsen auch Susan Freitag-Petersen (stellvertretende Kassenwartin), Maren Petersen (erste Schriftführerin), Marlies Sievers (Beisitzerin) und Volkert Petersen als Koordinator. Der frühere Bürgermeister Hauke Christiansen ist neuer Kassenprüfer.

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