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Das Andersen-Hüs: 300 Jahre nordfriesische Kulturgeschichte

Das Haus der Bauernfamilie Andersen wurde um 1720 erbaut, einige Teile des Gebäudes stammen sogar noch vom Vorgängerbau.

Es ist somit Zeugnis einer Zeit, in der von Butter bis Kleidung alles von Hand gemacht wurde, in der das normale Verkehrsmittel die eigenen Füße waren und für die Feldarbeit keine hunderte von PS, sondern nur ein oder zwei Ochsen zur Verfügung standen.

In den 1980er Jahren entstand im Ostermooringer Friesenverein der Gedanke, den denkmalgeschützten Bauernhof zu erwerben, um ihn zu erhalten und den damals schon bestehenden Aktivitäten des Vereins zur Brauchtumspflege ein gemeinsames Zuhause zu geben.

Das Haus war zu diesem Zeitpunkt in einem beklagenswerten Zustand. Damit es erhalten werden konnte, musste es zunächst einmal von Grund auf restauriert werden.


Für all dies brauchte es eine Vision, aber auch Mut und Entschlossenheit – und viele Hände, die an einem Strang zogen.

Im Juni 1989 war es endlich so weit und der Kaufvertrag unterschrieben. Die Gesamtsumme für Erwerb, Umbau und Folgekosten betrug 1,2 Millionen DM.

85 Prozent davon wurden in Form von Zuschüssen eingeworben. Die verbleibende Summe, fast 180.000 DM (!!), in Eigenleistung durch Vereinsmitglieder und Helfer aufgebracht – eine tolle Leistung, die 1996 auch mit dem 1. Preis für Handwerk und Denkmalpflege belohnt wurde.


Foto links: Blick von innen auf den heutigen Haupteingang im original erhaltenen Stall. Links ist der Schweinestall zu sehen (heute der Tresen), rechts die Boxen für die Kühe (heute die Sitznischen).


Nach jahrelanger intensiver Arbeit vieler helfender Hände wurde das Andersen-Hüs Anfang Juni 1993 eingeweiht und feierte 2023 sein 30-jähriges Jubiläum.

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Das Andersen-Hüs ist heute ein weithin bekannter Anziehungspunkt und der Mittelpunkt der friesischen Sprache und Kultur in der Region.

Es ist ein Haus, das mit Leben erfüllt ist.