JahresversammlungAndersen-Hüs lockt 10.000 Gäste

800 Mitglieder, 120 Aktive, zahlreiche Untergruppen und Veranstaltungen: Beim Ostermooringer Friesenverein läuft es rund
SHZ-Bericht von Arndt Prenzel – Mo 18. Februar 2019

Eine langweilige Jahresversammlung kennen die Ostermooringer Friesen (Frasche Feriin for e Ååstermååre) nicht. Geselligkeit und Spaß stehen im Vordergrund. Gesprochen wird an diesem Abend ausschließlich Friesisch. Fast ist es wie im Theater, denn nach dem traditionellen Grünkohlessen sitzt der gesamte Vorstand auf der Bühne des Andersen-Hauses.

Ein Meister der Sprüche und Scherze ist der Vorsitzende, Hauke Friedrichsen. Er kokettiert als geübter Freizeit-Schauspieler mit seiner Wiederwahl, setzt eine Leidensmiene auf, um sich dann doch über die hundertprozentige Zustimmung aus dem Saal zu freuen. Natürlich werden auch seine Mitstreiter ohne Gegenstimmen im Amt bestätigt.

Friedrichsen versteht es, die Leute zu unterhalten, so dass gar nicht der Eindruck eines Rechenschaftsberichts entsteht. Locker steht der „Oberfriese“ in der Bütt, verteilt Komplimente, Lob und Dank in gezielten Dosierungen. Klarer Fall, der Verein, der das Andersen-Haus mit Leben erfüllt, funktioniert wie geschmiert.

Als Highlights summiert Friedrichsen die große Jubiläumsfeier, Herbstmarkt, „Ferteel Isen“ mit dem NDR, den Besuch des Europarats mit dem Frasche Rätj und den Besuch der Westfriesen auf. Aber auch Goldene Konfirmationen, Musik und Theater sowie Lesungen auf gehören zum Portfolio. Koordinator Volkert Petersen bestätigt erstaunliche Zahlen: So habe allein der Herbstmarkt 2.500 Besucher gelockt; für das gesamte Jahr werden geschätzte 10.000 Gäste verbucht. Es ist und bleibt eine Erfolgsgeschichte: bei 800 Mitgliedern und 120 Aktiven wird dafür viel getan.

Die einzelnen Gruppen stellen sich gut gelaunt vor: Da gibt es die Jöögedfloose mit Shu Shaan, einer pfiffigen Theater-Jugendformation, animiert durch Oke Ertzinger. Die Jungfriesinnen Jule, Ida und Isgaard präsentierten sich mutig dem Publikum „op frasch“ und ernteten Riesenbeifall.

Sehr erfolgreich ist der Frauenchor Frasche Loosche, der in Trachten auftritt, unter Dirigent Hans-Werner Jürgensen. Die Theatervorstellungen der „Frasch Klüüs“ sind ausverkauft, betont Ingrid Friedrichsen. Gut besucht ist der Stammtisch der Frasch Scheew, hier kommen bis zu 25 Friesen unter der Leitung von Julius Dohrn zusammen.

Unter der Leitung des Schriftführers Sönke Namanny entsteht Jahr um Jahr die friesische Vereins-Zeitschrift Mooringer Krädjer, die sich diesmal mit Spitznamen beschäftigt. Und auch die „Plattdüütschen“ haben stets ein ausverkauftes Haus. Hauke Friedrichsen: „Allein im Vorjahr hatten wir 1.500 Besucher.“

Interner Höhepunkt ist das „Helferfest“. Die 120 Ehrenamtlichen kommen dazu einmal im Jahr zusammen und feiern. Die Organisation der Konzerte obliegt Volkert Petersen. „Jedes Konzert hat einen Unterstützer aus dem Ort“, lobt der Vorsitzende das regionale Sponsoring. Das Sponsoring der Nospa verlängert sich automatisch. Wer sich verewigen will, kann das per Gravur in der Steinplatte im Andersen-Hüs tun: 250 Euro kostet der Risum-Lindholmer „Walk of Fame“.

Der neue Bürgermeister Hans Bruhn spricht erstmals auf „Frasch“ und bezeichnet das Andersen-Hüs als „hervorragende Werbung auch über den Ort Risum-Lindholm hinaus“. Heinrich Bahnsen, 2. Vorsitzender des Nordfriesischen Vereins, der Geschäftführer des Friesenrats, Jörgen Vilsmaier-Nissen, Hans-Otto Meier (Dagebüller Heimatverein) oder Greta Johannsen (Niebüller Friesenverein) loben die Arbeit des Vereins, besonders die Jugendarbeit.

Das Jahr 2019 werde wieder viel bieten, betont Koordinator und Veranstaltungsmanager Volkert Petersen, als er den brandneuen Flyer vorstellt. Wiedergewählt werden neben Hauke Friedrichsen auch Susan Freitag-Petersen (stellvertretende Kassenwartin), Maren Petersen (erste Schriftführerin), Marlies Sievers (Beisitzerin) und Volkert Petersen als Koordinator. Der frühere Bürgermeister Hauke Christiansen ist neuer Kassenprüfer.

Quelle: "Andersen-Hüs lockt 10.000 Gäste" - sh:z/Nordfriesland Tageblatt vom 18.02.2019 / Text und Foto: Arndt Prenzel – mit freundlicher Genehmigung

RetrotonUmjubeltes Konzert im Andersen-Haus

Wunderbarer Ausflug in die goldenen 20er Jahre
SHZ-Bericht von Arndt Prenzel – Fr 2. November 2018

„Das war ein herrlicher Abend, das hat richtig gut getan!“ Das Publikum war nach dem Auftritt des Gesangs-Ensembles „Retroton“ im Andersen-Haus begeistert und feierte die Abschiedsvorstellung des musikalischen Leiters Mirko March mit ausgiebigem Beifall. (mehr …)

Quelle: "Umjubeltes Konzert im Andersen-Haus" - sh:z/Nordfriesland Tageblatt / Text und Foto: Arndt Prenzel – mit freundlicher Genehmigung

Jubiläum25 Jahre Heimat der Friesen

Andersen Hüs in Klockries feiert mit vielen Ehrengästen, Unterstützern und Ehrenamtlern sein Jubiläum
SHZ-Bericht von Dirk Hansemann – Mo 2. Juli 2018

25 Jahre, ein silbernes Jubiläum – da galt es, einmal Dankeschön zu sagen und all jenen Respekt und Anerkennung auszusprechen, die sich all die Jahre um das Andersen Hüs verdient gemacht und bemüht haben. Ob es die zahlreichen Helferinnen und Helfer waren, die ehrenamtlich unzählige Stunden im Sinne des Vereins investierten, Sponsoren und Gönner, die den Erhalt des Hauses mitfinanziert haben oder all jene Entscheidungsträger, die mit ihrem Zuspruch – politisch wie verwaltungstechnisch – stets an die Sache glaubten.

Und so konnte Hauke Friedrichsen, 1. Vorsitzender des „Frasche Feriin for e Ååstermååre e.V.“ – dem Ostermooringer Friesenverein, am Sonnabend in der voll besetzten Scheune des Andersen Hüs unzählige Weggefährten begrüßen: „Es fällt mir schwer, aber ich habe versprochen, heute Hochdeutsch zu sprechen“, begrüßte der Vorsitzende die Anwesenden und hieß alle herzlich willkommen. Es solle keine Veranstaltung der langen Vorträge, Reden und historischen Rückblicke werden, erklärte er gleich zu Beginn, und so reihte sich neben dem frisch im Amt befindlichen Bürgermeister Hans Bruhn, der Bundestagsabgeordneten Astrid Damerow und der Vorsitzenden des Frasche Rädj/Friesenrat Sektion Nord, Ilse-Johanna Christiansen, noch so mancher Redner ein.

Und wie Ilse-Johanna Christiansen erklärte, dass das Haus ein identitätsstiftender Ort sei, der Friesen eine Heimat gebe, von dem ganz wichtige Impulse ausgehen, so wurde immer wieder auch auf die Wichtigkeit dieses Drehpunktes in der Gemeinde Risum-Lindholm hingewiesen. Sei es doch auch Geburtsstätte und Heimat vieler Akteure, wie am Beispiel der Band „Drones & Bellows“, der Theatergruppe „De Plattdütschen“, der Jugendgruppe „Frasche Jöögedfloose“ oder gar dem eigenen Andersen-Hüs-Verlag eindrucksvoll zu sehen sei.

Für die Bundestagsabgeordnete Astrid Damerow steht aber auch fest, nicht zu Letzt nach Gesprächen mit dem Beauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Dr. Bernd Fabritius, dass die Eigen- und Besonderheiten der Friesen in Berlin noch bekannter gemacht werden müssen. „Da werde ich dran arbeiten“, so Damerow.

720 Mitglieder zählt der Verein derzeitig und ist, wie Hauke Friedrichsen erklärte, gut aufgestellt. „Ein Haus von dieser Größe, 1000 Quadratmeter Fläche auf 4000 Quadratmetern Grundstück, da ist immer etwas zu tun“, was der 2. Vorsitzende, Gerhard Johannsen eindrucksvoll in seinem Vortrag mit zahlreichen Bildern aus den vergangenen Jahren belegte.

Dass das anfangs nicht so war, und sich Zweifler und Befürworter gegenüber standen, davon wusste auch der ehemalige Schulleiter Gerd Vahder zu berichten. Doch heute schaue man auf ein volles Haus, einen ganzjährig gut gefüllten Veranstaltungskalender und eine finanzielle Sicherheit, habe man mit der Nospa doch einen starken Sponsor – lebenslang, wie der Vorsitzende sagte. Was auch Ralf Friedrichsen, Vertreter des Finanzunternehmens und Bürger Risum-Lindholms, ebenfalls mit Stolz erfüllt: „Es macht mich immer wieder stolz, wenn ich auf das Andersen Haus angesprochen werde. Egal ob auf dem Festland oder den Inseln.“ Und auch Hauke Friedrichsen von „De Plattdütschen“ ließ es sich nicht nehmen, die mittlerweile seit mehr als zwei Jahrzehnten genutzte Spielstätte als die Heimat der Theatergruppe zu würdigen. Und so endete ein kurzweiliger Dankeschön-Empfang, der mit so manchem Klönschnack aus alten Zeiten sein Ende fand.

Quelle: „25 Jahre Heimat der Friesen“ - sh:z/Nordfriesland Tageblatt vom 02.07.2018 / Text und Foto: Dirk Hansemann – mit freundlicher Genehmigung
BACK TO TOP
Konzeption, Design und Webentwicklung:2019